Lichtverschmutzung in Privatgärten

27. Juni 2025
Foto von DarkSky - Blick über Hausen am Albis
Fotografien von Lukas Schuler, DarkSky Switzerland

Mein Gartentraum

Die Erinnerung an die allabendlichen Spaziergänge durch die wunderschön und stimmig ausgeleuchtete Gartenanlage in meinen letzten Sommerferien sind noch sehr präsent und lösen in mir ein warmes Gefühl aus: Ich wünsche mir meinen Garten ebenso stimmig ausgeleuchtet.

Wie schön wäre es, den traumhaften Ahorn vom Boden her und dem Stamm entlang leicht zu beleuchten oder den Weg durch den Garten entlang mit kleinen dezenten Leuchten zu erhellen? Und die Lounge wird mit einer dekorativen Leuchtkette ausgeleuchtet.

Wieviel Licht brauchen wir – wirklich?

Wo immer wir stehen, gehen oder fahren: finstere Ecken wollen ausgeleuchtet sein. Dabei vergessen wir, dass sich unsere Augen sehr schnell an die Dunkelheit gewöhnen und wir besser sehen können als zuweilen erwartet. Mit künstlichem Licht versuchen wir Sicherheit zu erreichen und verlängern dabei gleichzeitig die Tage von Menschen, Tieren und Pflanzen.

Quelle: Wikipedia/Lichtverschmutzung

Der Respekt gegenüber allem Leben erfordert natürliche Dunkelheit und die Vermeidung unnötiger Lichtemissionen ist ein wichtiger Beitrag zum Erhalt heimischer Artenvielfalt.

Die Natur kann sich nicht wehren, zieht sich allmählich zurück und verkümmert hier und dort. Als Folge davon werden wir in Zukunft gezwungen sein, wieder «natürliche Dunkelräume» herzustellen.

Lichtverschmutzung vermeiden

Unter Lichtverschmutzung (engl. Light Pollution) versteht man die künstliche Aufhellung des Nachthimmels und die störende Auswirkung von Licht auf Mensch und Natur und ist eine anerkannte Form von Umweltverschmutzung, genauso wie etwa Luft- oder Gewässerverschmutzungen.

Auch wir können mitmachen!

Die Lichtverschmutzung im Aussenraum kann mit den nachfolgenden, sehr einfachen Massnahmen und Fragestellungen (SIA-Norm 491) wesentlich eingeschränkt werden:

  1. Ist die Leuchte wirklich notwendig?
  2. Auf Zierbeleuchtungen gänzlich verzichten.
  3. Nur nach unten gerichtet und abgeschirmt beleuchten.
  4. Beleuchtungsart (Lichtmenge / Temperatur) anpassen.
  5. Leuchtdauer zeitlich begrenzen.

Zurück zu mir und meinem Gartentraum

Mein Ahorn wird unbeleuchtet bleiben. Der Igel darf weiterhin ungestört durch meinen Garten streifen auf der Suche nach Schnecken und heruntergefallenen Äpfeln und die Fledermaus jagt im Mondschein nach Mücken.

Und die Wegbeleuchtung wird verbessert, indem ich nach unten strahlende Leuchten wähle. Der Schalter für Ein- und Ausschalten dieses Lichtes ist bereits vorhanden und wird bleiben.

Die gemütliche Leuchtkette versuche ich nur selten zu nutzen und stattdessen ein paar Kerzen aufstellen, während wir draussen den Abendhimmel geniessen. Und dann bewundern wir vor dem Zubettgehen bei vollständiger Dunkelheit die funkelnden Sterne.

Ihre Umweltkommission

Weiterführende Informationen:
www.darksky.ch
https://www.zh.ch/de/umwelt-tiere/luft-strahlung/licht.html

Foto von DarkSky - Blick über Kappel zum Zuge
Fotografien von Lukas Schuler, DarkSky Switzerland